Hara

Kennzeichnend für die japanischen Künste – neben Shiatsu sind bei uns im Westen vor allem die japanischen Kampfkünste bekannt geworden – sind das Verständnis und die Bedeutung des Hara.

Hara, das japanische Wort lässt sich mit “Bauch” übersetzen, bezeichnet das physische und energetische Zentrum des Menschen. Aus dieser Mitte heraus erfolgt die Arbeit mit Shiatsu. Die Sammlung im Hara lässt die Shiatsu-Arbeit natürlich werden, frei von Verspannung und Anstrengung.

Die Stärkung des Hara zielt auf eine Verfassung des Übenden ab, dank derer die vollendete Leistung absichtslos und spielerisch entsteht – so wie ein Apfel vom Baum abfällt, wenn er reif ist, ohne dass der Baum noch etwas dazu tut. Ihr liegt die Erfahrung zugrunde, wo unsere tiefen Möglichkeiten und Kräfte beheimatet sind und wo der Schwerpunkt des Körpers zu finden ist. Als Vorbild, auch für den Alltag, steht die Haltung des meditierenden Mönches oder Buddhas, dessen physisches Zentrum das Hara bildet.

In der Gestalt des Buddha drückt sich aus, was jeder in sich wiederfinden kann: Das Ruhen in der Mitte des Seins zwischen Himmel (Yang) und Erde (Yin), die (scheinbaren) Gegensätze verbindend.