Die japanische Schrift

Die japanische Schrift setzt sich aus vier verschiedenen Elementen zusammen, aus Kanji (chinesische Schriftzeichen), Hiragana und Katakana (Silbenschriften) sowie Romaji (lateinisches Alphabet).

Kanji (“kan” ist ein alter Name für China, “ji” steht für Zeichen) sind die chinesischen Schriftzeichen, die – über Korea – im 5. Jahrhundert unserer Zeitrechnung von China nach Japan gelangten. Kanji sind Piktogramme, bildliche Darstellungen des so bezeichneten Objekts. Weitere Begriffe und Wörter sind aus der Kombination verschiedener Kanji gebildet. Aus dem Zeichen für Reisfeld (ta) und dem Zeichen für Stärke, Kraft (chikara) entsteht das Zeichen für Mann (otoko).

Gebüsch (hayashi) und Wald (mori) werden beide aus dem Zeichen für Baum (ki) gebildet.

Vor der Übernahme und Anpassung der chinesischen Schrift gab es in Japan keine schriftlichen Aufzeichnungen. Nach ihrer Einführung erhielten die chinesischen Zeichen die Aussprache eines japanischen Wortes (Kun oder japanische Lesart) bzw. übernahm man vielfach auch das chinesische Wort und seine Aussprache. Insgesamt gibt es etwa 50.000 Kanji, von denen sich etwa 3.600 in der chinesischen und japanischen Lesart unterscheiden. Seit 1981 gibt es ministerielle Richtlinien, so dass heutzutage 1.945 Kanji in der Grundausbildung gelehrt und in Veröffentlichungen benutzt werden. In der japanischen Schrift werden Kanji für Verben, Adjektiva und Substantiva verwendet. Für die grammatikalischen Endungen jedoch und andere Worte, die nicht durch die chinesischen Schriftzeichen ausgedrückt werden können, finden die Hiragana- und Katakana-Schreibsysteme Anwendung.

Etwa im 9. Jahrhundert entwickelte sich in Japan ein eigenes Schriftsystem das auf Silben beruht, nämlich Hiragana und Katakana (zusammen als “Kana” bezeichnet). Beide Schriftsysteme bestehen aus 46 Zeichen, die Kanji-Ursprungs sind, jedoch über die Jahrhunderte sehr vereinfacht wurden. 5 der 46 Zeichen sind Vokale (a, i, u, e, o), die anderen Silben sind Kombinationen dieser Vokale mit einem Konsonanten (ka, ki, ku, ke, ko, ra, ri …). Zusätzlich können die Silben noch “hart” und “weich” gemacht werden durch einen kleinen Strich oder einen kleinen Kreis (rechts oben).

Obwohl man theoretisch ausschließlich mit Hiragana schreiben könnte, wird es normalerweise insbesondere nur für die grammatikalischen Endungen und spezifische japanische Worte und Satzteile benutzt. Im Unterschied dazu wird Katakana, dessen Aufbau und Aussprache den Hiragana-Schriftzeichen entspricht, vor allem für Lehnwörter (Wörter fremdsprachigen Ursprungs) sowie für Namen von Personen und geographischen Bezeichnungen benutzt.