Bewusstseinsforschung

Wissen wir über die Motive unserer Handlungen Bescheid?

Schon Sigmund Freud war der Ansicht, dass wir nicht so sehr bewusste Entscheidungen treffen, sondern die Motive für unser Handeln vor allem dem Unbewussten entspringen. So wie wir uns fragen, weshalb sich ein anderer Mensch so oder so verhält, sind wir - folgen wir der Ansicht Freuds - auch bei ...
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Wie bewusst sind unsere Entscheidungen? Die Untersuchungen von Benjamin Libet

Ausgangspunkt der Untersuchungen von Benjamin Libet waren die Entdeckungen des deutschen Neurophysiologen Hans H. Kornhuber und seines Mitarbeiters Lüder Deecke (1965), die den Zusammenhang zwischen willkürlichen Hand- und Fußbewegungen und elektrischen Wellenmustern im Gehirn untersuchten. Kornhuber und Deecke konnten mit Hilfe von EEG-Ableitungen zeigen, dass bei einfachen Handlungen - wie ...
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Offene Fragen zu den Untersuchungen von Libet. Kritik an der gängigen Interpretation der Ergebnisse

Die Experimente von Benjamin Libet, die dieser in der ersten Hälfte der Achtziger-Jahre durchgeführt hatte, untersuchten den zeitlichen Zusammenhang zwischen der bewussten Entscheidung zu einer Bewegung und der Einleitung der Bewegung auf der neuronalen Ebene. Dazu wurde das so genannte symmetrische Bereitschaftspotential gemessen, das auf Grund von neuronaler Aktivität vor ...
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Freie Entscheidungen sind eine Illusion. Der Ansatz von Wolf Singer

Das Gehirn hat sich im Zuge der Evolution auf eine Weise entwickelt, so der Neurobiologe Wolf Singer, die nicht notwendigerweise zur Ausbildung eines unfehlbaren kognitiven Systems führt. Erkennen können wir nur, was wir beobachten, denkend ordnen und uns vorstellen können. Was unsere kognitiven Systeme nicht erfassen können, existiert für uns ...
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Gibt es den freien Willen? Die Sicht des Neurobiologen Gerhard Roth

Die Frage des "freien Willens" - das Gefühl, dass unser bewusstes Ich der "Autor" unserer Handlungen, Gedanken und Wünsche ist und dass wir nicht völlig determiniert sind, sondern einen Handlungsspielraum haben (also auch anders hätten handeln können, wenn wir gewollt hätten) - ist in der westlichen Philosophie und Wissenschaft eng ...
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Bewusstseinsforschung nach Damasio

Antonio R. Damasio ist Professor für Neurologie und Leiter des Department of Neurology an der Universität of Iowa (http://www.uihealthcare.com/depts/med/neurology/neurologymds/damasioa.html). Mit seinen Forschungen zur Neuropsychologie gilt er als international anerkannte Autorität. In seinem Buch "Ich fühle, also bin ich" ("The Feeling of what Happens. Body and Emotion in the Making of ...
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Grundlegende Eigenschaften des Bewusstseins. Ergebnisse der Neurowissenschaften nach Antonio R. Damasio

Bewusstsein ist nicht monolithisch Bewusstsein ist - zumindest gilt dies für den Menschen - nicht monolithisch, vielmehr lassen sich eine einfache und eine komplexe Form unterscheiden. Die einfache Form stellt das Kern-Bewusstsein dar, das den Organismus gleichsam mit einem Selbst-Sinn ausstattet, der für einen Augenblick ("jetzt") und einen Ort ("hier") ...
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Das Proto-Selbst, der biologische Vorläufer des Selbst-Sinns. Ergebnisse der Neurowissenschaften nach Antonio R. Damasio

Will man den Begriff des Selbst fassen und auf den Grund gehen, dann stößt man, so Damasio, bald auf den Begriff des singulären Selbst und dann auf den Begriff der Stabilität. Der Schlüssel zum Verständnis lebendiger Organismen liegt nämlich in der Definition ihrer Grenze, der Trennung zwischen dem was drinnen ...
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Die Wahrnehmung eines Objektes. Ergebnisse der Neurowissenschaften nach Antonio R. Damasio

So etwas wie eine reine Wahrnehmung eines Objektes in einem Sinneskanal, wie etwa dem Sehen, gibt es nicht. Die gleichzeitig erfolgenden Veränderungen (z.B. Anpassungsbewegungen in den Muskeln, die die Linse und Pupille steuern, in den Muskeln, die für die Stellung des Augapfels verantwortlich sind, in den Muskeln, die Kopf, Hals ...
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Störungen in der Objektwahrnehmung. Ergebnisse der Neurowissenschaften nach Antonio R. Damasio

Störungen in der Wahrnehmung von Objekten lassen sich in Wahrnehmungsstörungen und Agnosien unterscheiden. Bei Wahrnehmungsstörungen verhindern ausbleibende Signale einer sensorischen Modalität (wie Sehen, Hören, Tasten), dass die Repräsentation eines Objektes gebildet wird. Unter diesen Umständen kann ein bestimmtes Objekt nicht repräsentiert werden und ruft damit auch keine Veränderung im Proto-Selbst ...
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Das Kern-Bewusstsein. Ergebnisse der Neurowissenschaften nach Antonio R. Damasio

Bewusstsein ist der Oberbegriff für all jene geistigen Phänomene, die den Vorgang ermöglichen, aus dem man als Beobachter oder Erkennender der beobachteten Dinge hervorgeht, als Besitzer der aus der eigenen Perspektive gebildeten Gedanken und als potentieller Handlungsträger der Szene. Wenn man z.B. diese Seite betrachtet und diese Wörter liest, spürt ...
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Das erweiterte Bewusstsein. Ergebnisse der Neurowissenschaften nach Antonio R. Damasio

Das erweiterte Bewusstsein baut auf dem Kernbewusstsein auf, reicht aber deutlich über das Hier und Jetzt des Kernbewusstsein hinaus. Das Hier und Jetzt ist noch vorhanden, aber es ist von der Vergangenheit (von so viel Vergangenheit wie man braucht, um das Jetzt hinreichend zu erhellen) und der antizipierten Zukunft flankiert ...
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Das autobiographische Selbst. Ergebnisse der Neurowissenschaften nach Antonio R. Damasio

Das autobiographische Selbst lebt von der ständigen Reaktivierung und Darbietung ausgewählter Gruppen von autobiographischen Erinnerungen. Während im Kernbewusstsein der Selbst-Sinn aus dem subtilen, flüchtigen Gefühl des Erkennens erwächst, das mit jedem Pulsschlag des Bewusstseins neu geschaffen wird, entsteht der Selbst-Sinn des erweiterten Bewusstseins aus der schlüssigen, ständig wiederholten Darbietung von ...
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Kern-Selbst und autobiographisches Selbst. Ergebnisse der Neurowissenschaften nach Antonio R. Damasio

Das autobiographische Selbst entwickelt sich aus dem flüchtigen Kern-Selbst Die flüchtigen Momente der Erkenntnis unseres Kern-Selbst, in denen wir unsere Existenz entdecken, bilden Tatsachen, die dem Gedächtnis überantwortet werden, kategorisiert und zu anderen Erinnerungen in Beziehung gesetzt. Infolge dieser komplexen Lernprozesse bildet sich ein autobiographisches Gedächtnis, ein Bündel dispositionaler Aufzeichnungen, ...
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Bewusst und Nicht-Bewusst. Ergebnisse der Neurowissenschaften nach Antonio R. Damasio

Wir haben kein Bewusstsein darüber, welche Erinnerungen wir speichern, und welche nicht, wie wir Erinnerungen speichern, wie wir sie klassifizieren und organisieren, zueinander in Beziehung setzen. Ein Schlüsselaspekt der Selbst-Entwicklung, so Damasio, ist das Gleichgewicht zweier Einflüsse: der gelebten Vergangenheit und der antizipierten Zukunft. Wir erleben die Inhalte, die in ...
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Identität: Vergänglich und dauerhaft zugleich. Ergebnisse der Neurowissenschaften nach Antonio R. Damasio

Das scheinbare Paradox, dass sich unser Selbst ständig verändert, während es in der Zeit fortschreitet, wir jedoch das Gefühl haben, unser Selbst bliebe gleich, löst sich damit auf, dass es sich beim Kern-Selbst und beim autobiographischen Selbst um zwei von einander getrennte Gegebenheiten handelt. Das Kern-Selbst unterliegt dem ewigen Wandel, ...
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Emotionen und Bewusstsein. Ergebnisse der Neurowissenschaften nach Antonio R. Damasio

Die moderne neuropsychologische Forschung macht deutlich, dass Bewusstsein und Emotionen nicht zu trennen sind. Emotionen rufen (und dafür ist Bewusstsein eine notwendige Voraussetzung) Gefühle hervor, die wiederum den Menschen, der sie erlebt und erfährt, über das unmittelbare Hier und Jetzt hinaus beeinflussen. Das Fühlen von Emotionen setzt allerdings nicht notwendigerweise ...
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Emotionen und Gefühle. Ergebnisse der Neurowissenschaften nach Antonio R. Damasio

Emotionen sind nach außen gerichtet und größtenteils öffentlich, Gefühle hingegen sind nach innen gerichtet. Sie sind die private, mentale Erfahrung einer Emotion. Die Mechanismen, die einer Emotion zu Grunde liegen, benötigen kein Bewusstsein, selbst wenn sie sich dessen manchmal auch bedienen. Sie können die Kaskade von Prozessen in Gang setzen, ...
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