Allgemeine Aspekte (Magazin)

Artikel mit dem Thema "Allgemeine Aspekte von Shiatsu"

  • Selbstschutz: Abgrenzen oder Loslassen (Eduard Tripp)

    Verwirrung entsteht oft durch Begriffe, die einer Vorstellungswelt entstammen, die unser Wirklichkeitsverständnis nicht (mehr) adäquat abbildet. Ein Beispiel dazu hat Wilfried Rappenecker in der letzten Ausgabe mit Jaki angeführt, dass er als japanische Fehlinterpretation betrachtet, gibt es letztlich keine schlechte Energie, nur energetische Muster, mit denen wir jeweils besser oder schlechter umgehen können. Um uns der Thematik von einer anderen Sichtweise aus zu nähern: In der Psychoanalyse und den aus ihr abgeleiteten Therapiemethoden gibt es das Konzept der Übertragung, das auch allen Formen von Körperarbeit zu tragen kommt. Von Freud als Problem der TherapeutIn erkannt, hat die “Gegenübertragung im engeren Sinne” ihren Ursprung in unbewältigten und unbewussten inneren Konflikten und…

  • Der Nierentyp (Dr. Katrin Bienert)

    In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist die Niere die Wurzel des Lebens. In ihr ruht die Urenergie – die Essenz. Alles Leben entsteht aus der Niere. Hier wird die vorgeburtliche Energie gespeichert, die wir von unseren Eltern mitbekommen (Die nachgeburtliche Energie holen wir uns aus der Ernährung und der Luft). Deshalb wird auf dieses Organ im gesamten asiatischen Raum besonderer Wert gelegt und vorsichtig damit umgegangen. Denn: Wenn wir die Wurzel eines Baumes zerstören, würde der ganze Baum zugrunde gehen. Daher spielt die Nierenkräftigung in ganz Asien und so auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin eine so große Rolle. Die Niere ist sowohl für die Fortpflanzung als auch für das…

  • Der Lungentyp (Katrin Bienert)

    Lungentypen sind oft hagere, schlanke, eher sehnige Menschen. Aufgrund Ihrer Größe gehen sie manchmal etwas gebückt. Die oft erworbene Kyphose der Brustwirbelsäule oder besser gesagt der „Kummerbuckel“ macht sie wieder etwas kleiner. Sie nützen ihren Körperbau nicht, um damit zu wirken oder aufzufallen, denn sie stehen prinzipiell nicht gerne im Rampenlicht. Wenn sie aber in diese Position gedrängt werden, sind sie recht resolut. Auch vom Lebertyp haben wir gehört, dass er hager sein kann und oft drahtig wirkt. Der Unterschied zum Lungentyp ist leicht erklärt: Der Lebertyp hat eher einen zu hohen Muskeltonus und leidet unter Verspannungen, der Lungentyp hingegen hat einen niedrigen Muskeltonus und wirkt schlaksig. Der Lebertyp wirkt…

  • Der Milztyp (Katrin Bienert)

    Stellen Sie sich eine gesellige Person vor, die bei einem kühlen Bier mit Freunden in einem lauschigen Biergarten sitzt und aus ihrem Leben erzählt. Milztypen neigen zu einem rundlichen Aussehen und nehmen leicht zu. Für Sport sind sie kaum zu begeistern. In einem gesicherten Umfeld fühlt sich der Milztyp wohl Er hat es gerne geordnet, alles soll in geregelten Bahnen verlaufen. Die kreative Unordentlichkeit eines Lebertypen ist ihm ein Gräuel. Nur in einem gesicherten Umfeld kann sich seine Beständigkeit und Kontinuität entfalten. Milztypen sind treue und langjährige Mitarbeiter und Freunde. Man kann sich auf sie verlassen. Die Vorstellung einer Veränderung – sei es im Privatleben oder im Beruf – bereitet…

  • Der Herztyp (Katrin Bienert)

    Wie sieht ein Herztyp aus? Herztypen sind, wie der Name schon sagt, sehr herzliche Mitmenschen. Sie haben ein offenes Herz, sind hilfsbereit, freundlich und grundsätzlich positiv eingestellt. Immer haben sie einen aufmunternden Witz oder ein hilfreiches Lächeln bereit. Sie reden gerne und haben stets viel zu erzählen. Egal, ob Tratsch über die Familie oder über Freunde, über den Hund, die Katze, den letzten Besuch bei der Tante, das gestrige gute Essen – manchmal muss man sie in ihrem Redefluss geradezu gewaltsam bremsen, sonst kommt man bei einem Herztyp nicht zu Wort. Wenn ein Herztyp in die Ordination kommt, wird das Anfangsgespräch recht ausführlich. Häufig werden die wichtigen Fragen schon beantwortet…

  • Der Lebertyp (Katrin Bienert)

    In der chinesischen Medizin ist die Leber der Motor des ganzen Körpers und hilft, das Qi, die Lebensenergie, frei zirkulieren zu lassen. Die Leber ist ein sehr eifriges Organ und stellt die treibende Kraft für alle Aktivitäten dar. Lebertypen gehen daher mit viel Tatendrang an eine Sache heran, sind emsig, energisch und stets voll neuer Ideen, die sofort lautstark, mit ausgeprägter Mimik und großer Gestik dem Nächsten mitgeteilt werden. Es bleibt aber nicht bei Ideen und Phantasien, alles muss auf der Stelle umgesetzt werden. Entscheidungen sind schnell getroffen, das Nötige wird organisiert, und kaum ist eine Sache beschlossen, schon ist sie durchgeführt. Spontaneität gehört zum Lebertyp wie die Sonne zum…

  • Eine „Buchrückendiagnose“ (Ulrike Schmidt)

    Bücher sind toll. Bücher sind aus Hochglanzpapier, haben bunte Bilder und riechen gut. Ich liebe die Buchstabenschwünge, die Halbmonde und die scharfen Zacken, die sich wie von Zauberhand auf unsichtbarer Linie dahinziehen. All die I-Punkte, die Tüttelchen und die Schwänzchen vom großen Q. Bücher liegen prima in der Hand. Aber noch mehr und viel öfter stehen sie in trauter Nachbarschaft im Regal. Stauben, gilben, altern. Faktisch nutzlos.  Auch Shiatsu-Bücher. Warum kaufen wir immer mehr Bücher, immer neuere, immer bessere? Steckt mehr dahinter, als das “Haben, Haben” wollen einer ins Ungleichgewicht geratenen Magenenergie? Sicher, es gibt den Menschenschlag der Autodidakten, die ich nie habe verstehen können. kaufen, lesen, lernen. Als Lernmöglichkeit…

  • Yin und Yang. „Bedauerlicherweise verlor er das Gleichgewicht“. Über Glück und Tragik des Gleichgewichts (Ulrike Schmidt)

    Darum geht’s doch! Uns allen! Uns allen, die wir uns mit Shiatsu beschäftigen, vom neugierigen Anfänger bis hin zum alten Hasen, alle sprechen wir über das Gleichgewicht, alle suchen es, alle wollen es haben, immer dreht es sich irgendwie darum, sind wir oder sind wir nun nicht – das ist die allgegenwärtige Frage! Aber was ist es eigentlich? Das Gleichgewicht? Das harmonische Gleichgewicht? Wenn ich dieses Wort höre, so denke ich oft an eine Waage. In jeder Waagschale ein Bleigewicht. Zwei Gewichte. Zwei gleiche Gewichte. Ein Gleichgewicht. Soweit, so gut. Natürlich gibt es das nicht in der Wirklichkeit, dass jemand zwei gleiche Gewichte wiegt. Klar, ein Apfel und ein Bleistückchen,…

  • Das Dao des Lebens. Unsere Lebensabschnitte der fünf Wandlungsphasen, wie sie im Daoismus gelehrt werden (Ulrike Schmidt)

    Die alten Daoisten haben durch das Betrachten der Natur bestimmte Gesetzmäßigkeiten festgestellt, die sich auch in unserem menschlichen Dasein wieder finden. Am Beispiel der verschiedenen Stadien in unseren Leben können wir das System der fünf Wandlungsphasen konkret kennen lernen. Innerhalb dieser Wandlungsphasen kann es zu Störungen oder Stagnationen kommen. Denken wir uns zum Beispiel ein “typisches Muttersöhnchen”: Ein Mensch, der zum Ende der Feuerphase die Abnabelung, den Absprung von den Eltern nicht geschafft hat. Er wohnt sicherlich noch bei seinen Eltern, lässt sich versorgen und hat zu wenig Eigenantrieb, in die Welt zu gehen. Es fehlt an Wagemut und Neugier. Womöglich erscheint das “da Draußen” für so einen Menschen als…

  • Shizuto Masunaga – Pionier, Rebell, Märtyrer (Ein Nachruf von Peter Itin)

    Am 7. Juli 2011 jährt sich zum 30. Mal der Todestag von Meister Masunaga. Würde er noch unter uns weilen, könnte er seinen 86. Geburtstag feiern (geboren Juni 1925). Leider ist es uns nicht mehr vergönnt, direkt von seinen Erfahrungen zu profitieren. Es gibt jedoch Quellen, die es uns ermöglichen, seiner Person, seinem Denken und seinem Wesen näher zu kommen (siehe Quellenverzeichnis am Ende des Textes). Darauf gestützt stelle ich meine Würdigung der beruflichen Laufbahn von Meister Masunaga unter die drei Themen „Pionier, Rebell, Märtyrer“. Masunaga der Pionier Shizuto Masunaga schließt im Jahre 1949 sein Psychologie-Studium an der Universität Kyoto ab. Seine beiden Eltern praktizieren beide Shiatsu. Sie haben seit…