• Sage mir, was du isst …

    Essen ist zunächst eine natürliche Reaktion des Körpers auf Hunger, und viele Aspekte des Essens sind biologisch determiniert. So essen Alte anders als Kinder, Kranke anders als Gesunde, Männer anders als Frauen. Auch Hormone, Allergien und Eigenheiten des Stoffwechsels spielen eine Rolle bei der Auswahl der Lebensmittel. Ernährung bedeutet aber längst nicht nur Nahrungsaufnahme, und die biologischen Faktoren allein erklären nicht, auf welche Art und Weise wir uns ernähren. Unsere Art zu essen ist vielmehr in vielen Bereichen ein erlerntes Verhalten. Zu Beginn unseres Lebens sind es die Eltern, von denen wir Aversionen und Vorlieben lernen. In Kindheit und Jugend folgen dann verschiedene „Moden“ wie beispielsweise Fast Food als Abgrenzung…

  • Warum Diäten versagen

    Weltweit über 300 Millionen Menschen sind, so die Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO), stark übergewichtig oder adipös, wie es die Ernährungsmediziner nennen. Diese Zahl ist in den letzten Jahren weltweit gestiegen, wobei heute schon mehr Menschen in der 3. Welt und in den so genannten Schwellenländern adipös sind als in den Industrieländern. Das Problem des Übergewichts nimmt zu, obwohl in vielen Ländern die Wünsche der Ernährungsmediziner auf fruchtbaren Boden gefallen sind.[1]Beispielsweise ist in den USA in den letzten Jahren, wie gefordert, der Anteil von Fett als Energielieferant im täglichen Essen von 40 auf 33 Prozent gesunken.   Der Body-Mass-Index (BMI) ist das Maß, mit dem Über- oder auch Untergewicht ermittelt wird.…

  • Ernährung mit Fleisch und vegetarisch. Langzeituntersuchung in Hinblick auf Krebs und Herzerkrankungen

    In einer Meta-Analyse zweier amerikanischer, zweier britischer und einer deutschen Studie des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften in Hochheim mit insgesamt 76.000 Teilnehmern wurden vegetarisch lebende Menschen (die gelegentlich auch Fisch essen) mit gesundheitsbewussten Gemischtköstlern (die auch Fleisch essen) verglichen. Insgesamt zeigen Vegetarier ein etwa 24 Prozent niedrigeres Risiko an Herzerkrankungen zu sterben, erkranken seltener an Krebs und zudem sind sie auch schlanker. Betrachtet man jedoch die Gesamtsterblichkeit, so zeigen sich weder bei den Todesursachen Schlaganfall, Magen-, Darm-, Lungen-, Prostata- noch Brustkrebs Unterschiede zwischen Vegetariern und Nicht-Vegetariern. Vegetarier, so das Fazit des Instituts, leben nicht generell länger, sondern sterben höchstens anders. In der britischen Studie „Risk of death from…

  • Ernährungstrends im Wandel

    Während es in Österreich und Deutschland in der Nachkriegszeit das vorrangigste Ziel war, die Mangelernährung zu überwinden, erlaubte der seit Mitte der 50er-Jahre steigende und zunehmend größere Bevölkerungsschichten umfassende materielle Wohlstand eine nachhaltige Umgestaltung der täglichen Ernährung: Kartoffeln, Getreide- (insbesondere Roggen-)Produkte gingen im Verbrauch zurück und parallel dazu stieg der Konsum an Fleisch, Zucker, Milchprodukten, Obst und Gemüse. Der nächste Wandel in der Esskultur vollzog sich dann Ende der 80er-Jahre. Der Kartoffel-, Milch- und Brotkonsum stabilisierte sich, und der Verbrauch an Fleisch und Zucker ging zurück. Parallel dazu stieg der Konsum an Gemüse, Fisch, Pflanzenfett, Nudeln und Reis. Diese – generellen und damit oberflächlichen – Daten, die vielfach eine gewisse…

  • Ernährung der Menschen in der Frühzeit und heute. Auswirkungen auf Gesundheit und Krankheit

    Der Speiseplan der Jäger und Sammler der Frühzeit war, so die heutige wissenschaftliche Erkenntnis, weitaus abwechslungsreicher als der ihrer sesshaften Nachfahren, die Landwirtschaft betrieben. Mit dem Übergang in die Sesshaftigkeit wurden die Menschen, so zeigen Knochenfunde, kleiner, hatten zudem einen insgesamt schlechteren Gesundheitszustand, und die Säuglings- und Kindersterblichkeit nahm zu. Geradezu paradoxerweise führte die ausreichende Lebensmittelproduktion zu Mangelerscheinungen. Menschliche Wesen leben seit einigen Millionen Jahren auf der Erde. Anfänglich ernährten sie sich wohl vorwiegend von rohen Pflanzen (der Mensch gehört zu den ganz wenigen Säugetieren, deren Körper nicht selbst Vitamin C synthetisieren kann). Der Übergang zu mehr fleischlicher Nahrung vollzog sich dann vor etwa 1,5 Millionen Jahren. Seit etwa 700.000…

  • Nahrung als Motor der Evolution

    Wissenschaftler, die nach der Ursache suchen, warum sich der Mensch von den Primaten (Menschenaffen) so grundlegend abhebt, sehen den entscheidenden Faktor zunehmend in der Nahrung. William R. Leonard (Professor für Anthropologie an der Northwestern University in Evanston, Illinois) formuliert diesen Umstand in „Spektrum der Wissenschaft“ (Mai 2003) dahingehend: „Der Mensch ist, was er aß.“ In der menschlichen Vorzeit wirkte die natürliche Selektion scheinbar dahingehend, dass sich unserer Vorfahren mit immer weniger Aufwand immer hochwertigere, energiehaltigere Nahrung verschaffen konnten. Während der Evolution des Menschen dürfte sich seine Ernährungsweise fortwährend gewandelt haben, weshalb sich das Essen des Menschen auch heute noch von dem anderer Primaten unterscheidet: Menschliche Nahrung ist reicher an Kohlenhydraten,…

  • Der Zungenkörper (She Zhi) in der Zungendiagnostik

    Wichtige Aspekte bei der Betrachtung des Zungenkörpers (She Zhi) sind seine Vitalität, seine Form, seine Farbe und seine Beweglichkeit.  Die Vitalität (Shen Qi) der Zunge  Eine gesunde Zunge hat eine angepasste Form, ist hellrot (blassrot), beweglich und hat einen dünnen, weißlichen und feuchten Belag. Sie ist feucht und glänzend. Eine solche Zunge deutet auf eine gesunde Fülle von Qi, Blut (Xue) und Säfte (Jin Ye) hin. Eine junge Zunge hat noch viel Qi, Vitalität, Kraft. Sie ist lebhaft und fein strukturiert. Im Krankheitsfalle weist sie auf ein Leere- oder Kälte-Syndrom hin. Eine alte Zunge ist hart und matt, das Zungengewebe ist rauh. Sie zeigt einen chronischen Zustand an. Die Reserven sind schon in Anspruch genommen. Die…

  • Der Zungenbelag (She Tai) in der Zungendiagnostik

    zeigt die Qualität des Magen-Qi an. Betrachtet werden beim Zungenbelag seine Dicke, seine Beschaffenheit und seine Farbe. Beim gesunden Menschen ist der Zungenbelag weißlich und dünn, weder zu trocken noch zu feucht, weder zu glatt noch zu rauh. Die Dicke des Belags Der Zungenbelag zeigt das Ausmaß der Fülle an, die Folge eines eingedrungenen pathogenen Einflusses ist oder aber falscher Ernährungsgewohnheiten. Dringt ein pathogener Einfluss in den Organismus ein, ist der Belag anfangs dünn. Erreicht die pathogene Energie in der Folge tiefere Schichten des Organismus, wird der Belag dicker.Eine Fehlfunktion des Verdauungsapparates führt ebenfalls zu dicken Belägen.   Der dünne Belag Ein dünner (und ausreichend vorhandener) Belag weist im allgemeinen auf eine oberflächliche…

  • Durchführung der Zungendiagnostik

    Damit farbliche Veränderungen gut festgestellt werden können, ist Tageslicht am besten. Ist es notwendig, die Untersuchung am Abend durchzuführen, sollte am besten Neonlicht verwendet werden. Die Zunge soll locker herausgestreckt werden, denn ein zu kräftiges Herausstrecken der Zunge kann die Zungenfarbe verändern. Die Beobachtungszeit soll deshalb auch kurz sein. Wenn notwendig, soll man die Zunge mehrmals, mit kurzen Pausen dazwischen, beobachten. Außerdem ist es notwendig, sich zu vergewissern, ob die Farbe des Belags nicht durch die Einwirkung von Speisen, Getränken oder Arzneien verändert ist (z.B. durch Erdbeeren, Oliven, Tee oder Tabak dunkelbraun bis schwarz, durch Mandarinen und Eigelb gelb). Häufig wird auch die Oberfläche des Belags durch die Einwirkung von…