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ÖÄK-Diplom für Akupunktur
Die Fortbildung zum Diplom der Österreichischen Ärztekammer für Akupunktur wurde 1986 einfgeführt, dauert zumindest 18 Monate und umfasst insgesamt 140 Stunden (davon 100 Stunden Theorie sowie 40 Stunden Praxisseminare). Die Lehrinhalte sind: Naturwissenschaftliche Grundlagen der Akupunktur Neurale Mechanismen Gate-control-Theorie Deszendierende Hemmung Sympathicus-Wirkung Segmentale Wirkung (Head, MacKenzie) Neurohumorale Mechanismen (Serotonin, Endorphin u. a. Neurotransmitter) Klinische Wirkungen der Akupunktur (analgetische, vegetativ-reflektorische, motorische und immunmodulierende) Charakteristika der Akupunkturpunkte (Hautwiderstand, Morphologie) PSC Propagated Sensation along Channels (De Qi) Allgemeiner Teil Das System der traditionellen chinesischen Medizin Yin und Yang als Homöostase-Prinzip (bzw. Fließgleichgewicht) und Entsprechungen auf funktioneller und morphologischer Ebene Integration der Akupunktur in die moderne Medizin Das Entsprechungssystem der fünf Funktionskreise bzw. Wandlungsphasen…
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Rechtliche Grundlage der Ausübung von Traditioneller Chinesischer Medizin TCM
Auf Anfragen zur Traditionellen Chinesischen Medizin antwortete das Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen am 8. November 2001 unter GZ: 21.100/147-VIII/D/14/01 wie folgt: Gemäß § 2 Abs. 1 Ärztegesetz 1998, BGBl. I Nr. 169, ist der Arzt zur „Ausübung der Medizin“ berufen. Eine rechtmäßige Ausübung ärztlicher Tätigkeiten durch Personen, die keine Ärzte sind, kann nur auf der Grundlage einer speziellen gesetzlichen Erlaubnis erfolgen, wie sie beispielsweise für Angehörige anderer Gesundheitsberufe auf Grund berufsrechtlicher Bestimmungen vorgesehen ist (vgl. etwa § 49 Abs. 3 leg.cit.). Gemäß § 2 Abs. 2 leg.cit. umfasst die Ausübung des ärztlichen Berufes jede auf medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen begründete Tätigkeit, die unmittelbar am Menschen oder mittelbar für den Menschen ausgeführt…
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Was ist komplementäre und alternative Medizin (CAM)?
Definition der European Federation for Complementary and Alternative Medicine EFCAM Der Begriff CAM umfasst eine Vielzahl von eigenständigen Behandlungsmethoden, die sowohl der Gesunderhaltung und Krankheits-Prävention dienen als auch der Behandlung von bereits bestehenden Erkrankungen (“a diverse range of autonomous healthcare practices used for health maintenance, health promotion, disease prevention and for the treatment of ill-health. These practices can also be integrated for use together with conventional medical approaches to create a broader range of healthcare options for the public” – Quelle: European Federation for Complementary and Alternative Medicine). Prinzipien von CAM-Behandlungsmethoden Ganzheitlichkeit Förderung der Selbstheilungskräfte Natürlichkeit Gewährleistung der Sicherheit von PatientInnen und KlientInnen Traditionelle und bewährte Anwendung Offenheit für Innovationen Prävention…
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Rechtliche Rahmenbedingungen zur Ausübung von komplementären und alternativen Behandlungsmethoden (CAM) in Österreich
„Komplementäre Methoden“, so das Österreichische Bundesministerium für Gesundheit auf seiner Website zum Thema Komplementär- und Alternativmedizin (http://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/Medizin/Komplementaer_Alternativmedizin), „werden in den Medien sehr stark beworben und müssen auch vor dem Hintergrund ökonomischer Interessen der AnbieterInnen beurteilt werden. Gerade deshalb ist es enorm wichtig, Bürgerinnen und Bürgern eine objektive und neutrale Information zur Verfügung zu stellen.“ Da Informationen zu Komplementär- und Alternativmedizin wie auch sonstigen komplementären Behandlungsmethoden wesentliche Aspekte für die Gesundheitskompetenz („health literacy“) der Bevölkerung bedeuten, wird auf der oben angeführten Seite (und ihren Unterseiten) aufgezeigt, welche gesetzlich geregelten Gesundheitsberufe, aber auch welche Gewerbe mit Gesundheitsbezug Komplementärmedizin bzw. sonstige komplementäre Behandlungsmethoden anwenden. Erklärtes Ziel der Darstellung des Gesundheitsministeriums ist es, Konsument*innen…
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Komplementäre und alternative Behandlung (CAM)
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Was bedeutet Missbrauch in der Behandlungssituation?
Spricht man von Missbrauch in der Behandlungssituation, so kann man nach Margarete Scholze von der Beschwerdestelle des Wiener Landesverbandes für Psychotherapie zwischen kognitivem Missbrauch, emotionalem Missbrauch und sexuellem Übergriff unterscheiden: Unter kognitivem Missbrauch versteht man jede Informationstätigkeit und Informationsverwertung, die nicht aus der Behandlung und ihren Zielen heraus begründbar ist. Emotionaler Missbrauch liegt vor, wenn die Behandlungssituation eine wichtige Quelle für die Behandler*in ist, um ihre Einsamkeitsgefühle, ihren Mangel an Intimität und ihren Bedarf an Anerkennung abzudecken. So stehen nicht das Wohl und die Entwicklung der Klient*in im Vordergrund, sondern das Wohl der Behandler*n. Als sexuellen Übergriff bezeichnet man jede Handlung, die absichtsvoll von der Behandler*in sexuell motiviert ist und in erster Linie der Bedürfnisbefriedigung der…
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Worin unterscheiden sich Supervision und Mediation?
Was ist Mediation, was ist Supervision? Wann empfiehlt es sich Mediation, wann Supervision in Anspruch zu nehmen? Die Zeitschrift “Perspektive Mediation” ist in ihrer Ausgabe 3/2006 (Yvonne Hofstetter Rogger) dieser Frage nachgegangen und hat dabei – auszugsweise – folgenden Vergleich angestellt: Mediation Supervision Mediation ist die freiwillige Selbstregulierung von Konflikten mit Unterstützung eines allparteilichen Dritten ohne Entscheidungsgewalt. Supervision ist eine Form der Beratung, die dazu stimuliert, das eigene Denken, Fühlen und Handeln in beruflichen Kontexten zu reflektieren sowie Selbstreflexion an sich zu lernen. Ziel der Mediation ist die einvernehmliche Vereinbarung zwischen allen am Konflikt Beteiligten. Es geht um die sachliche, emotionale und motivationale Klärung und die selbstverantwortliche Regelung von…
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Was ist unter Psychotherapie zu verstehen?
„Psychotherapie ist ein Bereich professioneller Verfahren mit einem Spektrum von Intentionen das sich erstreckt von der Behandlung von Patienten, die an psychischem, psychosomatischem oder psychosozialem Distress oder Ungleichgewicht leiden, bis hin zur Verbesserung der Lebensqualität von Klienten, die besseren Kontakt mit sich selbst und mit anderen suchen. Es ist eine spezielle Form der interpersonalen Kommunikation zwischen Individuen – oder im Gruppenkontext – die sowohl verbale als auch nonverbale Methoden für Verstehen und Intervention nutzt. Psychotherapie nutzt spezifische Formen, Wissen und Fertigkeiten, die auf einem Verständnis psychologischer Gesundheit und Pathologie basieren. Psychotherapie zielt darauf ab, Haltungen und Verhalten in Bezug auf die problematischen Bereiche des persönlichen und sozialen Lebens zu verändern,…
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Was ist Coaching und wer darf es anbieten?
Coaching, so die Definition des Austrian Couching Counsel, ist ein interaktiver prozessorientierter Beratungs- und Begleitungsprozess im beruflichen Kontext, der zeitlich begrenzt und thematisch (zielorientiert) definiert ist. Die individuelle Beratung von einzelnen Personen, Gruppen oder Teams richtet sich auf die Arbeitswelt bezogene, fachlich-sachliche und/oder psychologisch-soziodynamische Fragen bzw. Problemstellungen. Wer darf Coaching anbieten? Anlässlich eines gerichtlichen Vergleichs, den Peter Schütz (Geschäftsführer des Schütz & Co NLP Unternehmensberatung und des ÖTZ NLP) gegen einen NLP/Coaching-Ausbildner erwirkt hatte, wurden in der Juli/August-Ausgabe 2005 von “Training” Stellungnahmen veröffentlicht, wer Coaching ausüben und ausbilden darf.[1]Quelle: Training. Magazin für Bildung und Personalwesen. Ausgabe 5, Juli/August 2005 Peter Schütz führt aus, dass alle Lebens- und Sozialberater, alle klinischen Psychologen und Psychotherapeuten…
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Rechtliche Details zur gewerblichen Ausübung von Ernährungsberatung
Die Durchführung einer (gewerblichen) Ernährungsberatung ist seit der Gewerbeordnungsnovelle 2002 (als Teilbereich) an die Lebens- und Sozialberatung gebunden. Die Ausübung des Gewerbes „Lebens- und Sozialberatung eingeschränkt auf Ernährungsberatung“ basiert auf der erfolgreichen Absolvierung der Studienrichtung Ernährungswissenschaften an einer inländischen Universität oder der erfolgreichen Ausbildung zum Diätologen/zur Diätologin (vgl. https://www.wko.at/branchen/ooe/gewerbe-handwerk/personenberatung-betreuung/Zugangsvoraussetzungen_Ernaehrungsberatung.html). Urteil des Obersten Gerichtshofs 21.12.2017 Dies Zuordnung bestätigte der Oberste Gerichtshof in einem Urteil vom 21. Dezember 2017 (Geschäftszahl: 4Ob222/17a).[1]https://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?Abfrage=Justiz&Dokumentnummer=JJT_20171221_OGH0002_0040OB00222_17A0000_000 Im zugrundeliegenden Fall hatten die Vorinstanzen das Anbieten von Tätigkeiten wie „Training, Coaching, Schulung ua zu den Themen Abnehmen, Ernährung bei Unverträglichkeiten, Kinderernährung oder Ernährung im Alter“[2]Ebd. verboten, weil es sich dabei um Dienstleistungen handelt, die dem Gewerbe der Ernährungsberatung vorbehalten sind, und die Beklagte…