Grenzwerte für Strahlenbelastung in Lebensmitteln und Wasser (infolge von Reaktorkatastrophen)

Die Grenzwerte für Strahlenbelastung in Lebensmitteln und Wasser sind so gewählt, dass ein Mensch bei durchschnittlichem Konsum über ein Jahr nicht mehr als ein Millisievert Strahlung abbekommt. Da verschiedene Stoffe verschiedene Halbwertszeiten und biologische Halbwertszeiten (Zeit, die es im menschlichen Körper bleibt) haben, sind die Werte je nach Material unterschiedlich.

In Österreich liegt der Grenzwert für Lebensmittel (außer Babynahrung und Milchprodukte) bei 600 Becquerel pro Kilo, für Wasser zwischen 100 und 60 Becquerel. Sollte es zu einem Unfall wie in Japan kommen, werden diese Werte gehoben: Die EU empfiehlt Werte zwischen 1250 und 2000 Bq/Kilo für Nahrungsmittel und zwischen 500 und 1000 Bq/Kilo für Leitungswasser.

Die Werte im japanischen Wasser lagen Ende März/Anfang April alle unter diesen Grenzen, die Werte im Gemüse deutlich darüber. Die Belastung ist in diesem Fall aber großteils abwaschbar, da sie von Material stammt, das auf dem Gemüse liegt.


Änderung der Grenzwerte für radioaktiv belastete Lebensmittel in der EU

Am 29. März wurde per Verordnung der EU-Kommission in Brüssel der Grenzwert für radioaktiv belastete Lebensmittel aus Japan erhöht, so das nunmehr die bisherigen Werte um das 20fache überschritten werden dürfen.

Vorgesehen sind derartige Anhebungen eigentlich nur für den Fall eines Super-GAUs in Europa, um Engpässen in der Nahrungsmittelversorgung vorzubeugen – weshalb dieser Schritt beispielsweise von den Grünen als unnötig und skandalös verurteilt wird.


Quellen

Der Standard, 24. 3., 26. 3., 28. 3. 4. 4., 6. 4. und 8. 4. 2011