• Der Zungenkörper (She Zhi) in der Zungendiagnostik

    Wichtige Aspekte bei der Betrachtung des Zungenkörpers (She Zhi) sind seine Vitalität, seine Form, seine Farbe und seine Beweglichkeit.  Die Vitalität (Shen Qi) der Zunge  Eine gesunde Zunge hat eine angepasste Form, ist hellrot (blassrot), beweglich und hat einen dünnen, weißlichen und feuchten Belag. Sie ist feucht und glänzend. Eine solche Zunge deutet auf eine gesunde Fülle von Qi, Blut (Xue) und Säfte (Jin Ye) hin. Eine junge Zunge hat noch viel Qi, Vitalität, Kraft. Sie ist lebhaft und fein strukturiert. Im Krankheitsfalle weist sie auf ein Leere- oder Kälte-Syndrom hin. Eine alte Zunge ist hart und matt, das Zungengewebe ist rauh. Sie zeigt einen chronischen Zustand an. Die Reserven sind schon in Anspruch genommen. Die…

  • Der Zungenbelag (She Tai) in der Zungendiagnostik

    zeigt die Qualität des Magen-Qi an. Betrachtet werden beim Zungenbelag seine Dicke, seine Beschaffenheit und seine Farbe. Beim gesunden Menschen ist der Zungenbelag weißlich und dünn, weder zu trocken noch zu feucht, weder zu glatt noch zu rauh. Die Dicke des Belags Der Zungenbelag zeigt das Ausmaß der Fülle an, die Folge eines eingedrungenen pathogenen Einflusses ist oder aber falscher Ernährungsgewohnheiten. Dringt ein pathogener Einfluss in den Organismus ein, ist der Belag anfangs dünn. Erreicht die pathogene Energie in der Folge tiefere Schichten des Organismus, wird der Belag dicker.Eine Fehlfunktion des Verdauungsapparates führt ebenfalls zu dicken Belägen.   Der dünne Belag Ein dünner (und ausreichend vorhandener) Belag weist im allgemeinen auf eine oberflächliche…

  • Durchführung der Zungendiagnostik

    Damit farbliche Veränderungen gut festgestellt werden können, ist Tageslicht am besten. Ist es notwendig, die Untersuchung am Abend durchzuführen, sollte am besten Neonlicht verwendet werden. Die Zunge soll locker herausgestreckt werden, denn ein zu kräftiges Herausstrecken der Zunge kann die Zungenfarbe verändern. Die Beobachtungszeit soll deshalb auch kurz sein. Wenn notwendig, soll man die Zunge mehrmals, mit kurzen Pausen dazwischen, beobachten. Außerdem ist es notwendig, sich zu vergewissern, ob die Farbe des Belags nicht durch die Einwirkung von Speisen, Getränken oder Arzneien verändert ist (z.B. durch Erdbeeren, Oliven, Tee oder Tabak dunkelbraun bis schwarz, durch Mandarinen und Eigelb gelb). Häufig wird auch die Oberfläche des Belags durch die Einwirkung von…

  • Pulsdiagnostik nach Ba Gang

    Insgesamt werden 28 und manchmal mehr Pulsqualitäten unterschieden. Für die Diagnostik nach den Acht Leitkriterien (Ba Gang) werden nur sechs Qualitäten (“Pulse”) herangezogen. Diese Pulse sind: der oberflächliche Puls (Fu Mai), der tiefe Puls (Chen Mai), der langsame Puls (Chi Mai), der schnelle Puls (Shu Mai), der leere Puls (Xu Mai) und der volle Puls (Shi Mai). Oberflächlicher Puls (Fu Mai) Der oberflächliche Puls (Fu Mai) liegt “höher” als ein normaler Puls und ist deutlich auf der oberflächlichen Ebene zu tasten. Er wird als Yang-Puls klassifiziert und deutet im allgemeinen auf Erkrankungen an der Oberfläche hin. Tiefer Puls (Chen Mai) Der tiefe Puls (Chen Mai) ist nur auf der tiefsten Ebene…

  • Pulsdiagnostik

    Die Befundung des Pulses ist, neben der Zungendiagnostik, das wichtigste diagnostische Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin. An drei Stellen am Handgelenk (“Cun-Stelle” direkt am Handgelenk, “Guan-Stelle” und “Chi-Stelle”) wird der Puls in zumindest zwei Ebenen getastet. Für die oberflächliche Ebene wird die Taststelle nur leicht gedrückt, für die tiefere Ebene hingegen ein festerer Druck ausgeübt. An jeder dieser Pulstaststellen lässt sich der energetische Zustand eines Organpaares feststellen. Das Yin-Organ ist in der Tiefe und das Yang-Organ an der Oberfläche zu tasten.   Rechte Hand   Linke Hand   tief oberflächlich tief oberflächlich Cun Lunge Dickdarm Herz Dünndarm Guan Milz Magen Leber Gallenblase Chi Perikard Drei-Erwärmer Niere Blase

  • Zungendiagnostik

    Innerhalb der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt die Zungendiagnostik als eine wichtige und zuverlässige Untersuchungsmethode zur Beurteilung einer Erkrankung. Die Untersuchung der Zunge ermöglicht es, die Verfassung der inneren Organe und etwaige pathologische Veränderungen der Körperfunktionen zu erkennen. Im “Lin Zheng Yan She Fa” (“Methode für die klinische Untersuchung der Zunge” von Yang Yun Fong aus der Qing-Dynastie[1]Qing-Dynastie: 1644 bis 1911) steht deshalb: “Beurteilt man den Zustand von Fülle und Leere aufgrund der Untersuchung der Zunge, kann man Irrtümer vermeiden. Beurteilt man gleichermaßen den Zustand von Yin und Yang aufgrund der Untersuchung der Zunge, irrt man sich nicht so leicht. Die Beurteilung der Inneren Organe und das Verschreiben von Rezepten aufgrund…

  • Syndromdiagnostik nach Ba Gang

    Yin und Yang stellen die beiden wichtigsten Kriterien dar, nach welchen der Patient in der Traditionellen Fernöstlichen Medizin – unter Einbeziehung der Vier Methoden – untersucht wird. Zur weiteren Differenzierung des Yin- und Yang-Charakters einer Erkrankung werden die Acht Leitkriterien (Ba Gang) herangezogen: Yin Yang Innen Außen Leere Fülle Kälte Hitze Yin und Yang bilden auch hier die (übergeordneten) Hauptkriterien, denen die differenzierenden Kriterien zugeordnet werden können. Innen-Außen, Leere-Fülle, Kälte-Hitze bedeuten die Verfeinerung von Yin und Yang in der diagnostischen Praxis. Innen (Li) und Außen (Biao) Innen und Außen beziehen sich auf die Tiefe einer Erkrankung. Von einem Oberflächlichen Syndrom (Biao Zheng) spricht man, wenn ein pathogener, ein krankmachender Einfluss…

  • Diagnostik nach Yin & Yang

    Jede Erkrankung bedeutet ein Ungleichgewicht im Verhältnis von Yin und Yang und kann deshalb als eine Erkrankung mit Yin-Charakter oder eine Erkrankung mit Yang-Charakter diagnostiziert werden. Zeichen einer Erkrankung mit Yin-Charakter sind: Abneigung gegen Kälte, Verlangen nach heißen Getränken, Blässe, kalte Gliedmaßen, heller Urin, langsamer Puls … Zeichen einer Erkrankung mit Yang-Charakter sind: Fieber, Durst, Verlangen nach kalten Getränken, wenig und dunkler Urin, gelber Zungenbelag, schneller Puls … Noch differenzierter wird in der weiterführenden Diagnostik unterschieden, ob bei der Erkrankung ein Überschuss an Yin oder Yang (Fülle-Typ) oder ein Mangel an Yin oder Yang (Leere-Typ) vorliegt: Yin-Fülle Die Erkrankung ist durch einen Yin-Krankheitsfaktor (z.B. äußere Kälte) bedingt, der die Yang-Funktionen…

  • Diagnostikverfahren

    Die Diagnostikverfahren der Traditionellen Fernöstlichen Medizin dienen dazu, das Muster der Disharmonie zu erfassen. Die Identifikation der Disharmonie ermöglicht dem Behandler, den Charakter der Erkrankung, ihre Lokalisation, das Behandlungsprinzip und die Prognose zu erstellen. Um die verschiedenen Muster zu identifizieren, haben sich im Laufe der langen Geschichte der Traditionellen Fernöstlichen Medizin verschiedene Methoden entwickelt: Diagnostik gemäß den Acht Leitkriterien Diese Art der Diagnostik geht von den Acht Prinzipien oder Leitkriterien (Ba Gang) Innen – Außen, Kälte – Hitze, Leere – Fülle und Yin – Yang aus. Sie bildet gleichsam die Zusammenfassung aller anderen Diagnoseverfahren und ist für innere wie auch äußere Erkrankungen anwendbar. Diagnostik gemäß den Substanzen Diese Form der…

  • Untersuchungsmethoden

    Die beste Grundlage für eine effektive Behandlung ist den alten Meistern zufolge eine genaue Untersuchung und eine daraus resultierende korrekte Diagnose. Die Traditionelle Fernöstliche Medizin unterscheidet dabei grundsätzlich Vier Untersuchungsmethoden (chinesisch: Si Zhen), die erstmals etwa 200 nach Christi im Nan Jing, dem “Klassiker der Schwierigkeiten” erwähnt werden: Das Beobachten (chinesisch: Wang Zhen, japanisch: Bo Shin) umfasst vor allem die Beobachtung des Allgemeineindrucks, der Gesichtsfarbe, der Augen, der Lippen und der Zähne sowie der körperlichen Ausscheidungen (Auswurf, Blut, Stuhl, Urin) und der Zunge. Das Hören und Riechen (chinesisch: Wen Zhen, japanisch: Bun Shin) umfasst vor allem die Sprache des Patienten, seine Atemgeräusche, den Geruch seines Körpers, den Mundgeruch und den…