• Probiotische Lebensmittel

    Probiotische Lebensmittel, allen voran Joghurts wie LC1 und Actimel, werden in der Werbung als gesundheitsfördernd gepriesen, und mittlerweile ist schon ein großer Teil der verkauften Joghurts „probiotisch“. Den Joghurts, die besondere Bakterien beinhalten, wird nachgesagt, dass sie das Immunsystem stimulieren und Dickdarmkrebs verhindern. Tatsächlich aber ist ihre Wirkung bislang wissenschaftlich noch wenig untermauert, weshalb die Deutsche Gesellschaft für Ernährung keine Empfehlung zum Verzehr von probiotischen Produkten abgibt.[1]Lebensmittel mit Zusatzfunktionen (wie z.B. probiotische Produkte) werden als „funktionale Lebensmittel“ (functional food) bezeichnet. Auch herkömmliche, nicht wärmebehandelte Joghurts und … weiterlesen Es fehlen ausreichend kontrollierte Studien an Menschen und letztlich bislang der Beweis, dass probiotische Produkte besser sind als herkömmliche. Es fehlt zudem die (kontrollierte)…

  • Der Ursprung der modernen Küche

    Bis etwa zum Jahre 1650 ernährte sich die Oberschicht der islamischen und christlichen Welt von Delhi bis London annähernd gleich: Es gab dicke Pürees mit reichlich Soßen, gekochtes Gemüse und warmen Wein, und alle Hauptgerichte enthielten Zucker. Beispiele für eine solche Mahlzeit sind der Blancmanger (ein dicker Brei aus Reis, Hühnerfleisch und Mandelmilch, der mit viel Zucker bestreut und gebratenem Schweinespeck garniert wird), Spanferkel mit Kamelinsoße (Saft von sauren, unreifen Trauben, mit Brotkrumen, zerkleinerten Rosinen und zerstoßenen Mandeln angedickt und mit Milch und Nelken gewürzt), in Fleischbrühe gekochte Saubohnen mit gehackter Minze oder Quittenpaste (Naschwerk aus Quitten, Zucker und Honig).[1]Blancmanger: Nimm gekochte Hühnerbrust, lege sie auf den Tisch und hacke sie so…

  • Glutamat. Harmlos oder Gefahr?

    Glutamat wird zwar nach wie vor als Geschmacksverstärker bezeichnet, doch hat die moderne Wissenschaft herausgefunden, dass Glutamat einen eigenen Geschmack hat. Umami (“köstlich” oder “schmackhaft”) wird das pikante, würzige und bouillonartige Aroma in Japan genannt – und dieser Begriff hat sich mittlerweile in der westlichen Wissenschaft etabliert.[1]Die Forschung hat gezeigt, dass es fünf Geschmäcker gibt, die die Geschmackswahrnehmung physiologisch kennzeichnet: süß, scharf, bitter, sauer und umami. Umami als Geschmack zeigt proteinhaltige … weiterlesen Glutamat ist das Salz der Aminosäure Glutaminsäure und wird als Natriumglutamat – ein weißes Pulver – beispielsweise pikanten Fertig- und Tiefkühlgerichten, Packerlsuppen und Gewürzmischungen zugesetzt. In asiatischen Ländern steht es vielfach sogar als Würzmittel auf dem Tisch. In…

  • Nahrungsmitteltransporte mit dem Flugzeug

    Schätzungen zufolge beträgt der Anteil der Luftfracht an der Transportleistung (befördertes Gewicht mal der Wegstrecke, Einheit Tonnenkilometer) in Deutschland etwa 0,2 Prozent. Auf diese entfallen jedoch 10 Prozent aller durch Lebensmitteltransporte ausgestoßenen CO2-Äquivalente. Um herauszufinden, welche Ware per Flugzeug in die Regale kommt, wurde von den der Verbraucherzentralen in Deutschland eine Untersuchung initiiert und vom Institut für alternative und nachhaltige Ernährung in Gießen durchgeführt („Flugimporte von Lebensmitteln und Blumen nach Deutschland. Eine Untersuchung im Auftrag der Verbraucherzentralen“, http://www.verbraucherzentrale-hessen.de/download/flugimporte_lm_blumen.pdf). Grundlage der Studie waren die amtlichen Außenhandelsstatistiken Deutschlands und der Europäischen Union. Diese Daten sind allerdings lücken- und fehlerhaft, da im Intrahandel, dem Warenverkehr zwischen den Mitgliedsstaaten der Union, diese Angaben freiwillig…

  • Bio-Produkte und der Einfluss der Handelsmarken

    Unter dem Titel “Handelsmarken haben Bio fest im Griff” berichtet Der Standard am 5. September 2011, dass der Markt in Österreich von drei Handelmarken dominiert wird und die Biobranche ohne starke selbständige Vermarkter unter dem wachsenden Preiskampf leiden. Der Konsum biologischer Lebensmittel ist in den vergangenen drei Jahren um zehn Prozent gestiegen. Bio stellt laut den Marktforschern Keyquest und Gfk mittlerweile einen Anteil von 6,6 Prozent bei Gemüse und Obst, Milchprodukten, Eiern, Fleisch wie Fertiggerichten. Neun von zehn Österreichern geben an, regelmäßig zu Bio zu greifen. Der Biomarkt ist im Lauf der Jahre längst global lgeworden. Die starke Nachfrage unabhängig von der Erntesaison treibt die Importe an. So werden Obst…

  • Hygiene-Empfehlungen

    Die derzeit (Mai, Juni 2011) zum Teil tödlich verlaufenen Lebensmittelinfektionen durch durch eine Form des EHEC-Erregers lassen sich weitgehend vermeiden, wenn bestimmte Hygiene-Empfehlungen eingehalten werden. Die nachfolgenden Empfehlungen stammen vom Verein für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) in Deutschland: Persönliche Hygienevorschriften vor Arbeitsbeginn, nach jedem Gang zur Toilette und Kontakt mit Nasen- oder Mundsekret Hände gründlich waschen bei der Küchenarbeit Schmuck ablegen und saubere Kleidung oder Kittel/Schürzen tragen Wunden wasserdicht abdecken beim Niesen oder Husten von den Lebensmitteln abwenden Allgemeine Arbeitsvorschriften nur einwandfreie, frische Waren kaufen Mindesthaltbarkeitsdauer oder Verbrauchsdatum beachten leicht verderbliche oder TK-Waren bis zum Verbrauch durchgängig kühlen Lebensmittel, besonders angebrochene Ware, stets in geschlossenen Gefäßen aufbewahren Obst und Gemüse gründlich…

  • Jojo-Effekt bei Diäten

    Deutliche Gewichtsschwankungen, hervorgerufen durch Gewichtsabnahmen infolge von Diäten mit anschließender erneuter Gewichtszunahme („Jojo-Diäten“) stellen für den Organismus ein größeres Krankheitsrisiko dar als stabiles Übergewicht. So weist eine Langzeitstudie von Steven Blair (Sportmediziner am Cooper-Institut in Dallas, USA) ein doppelt so hohes Risko von übergewichtigen Männern nach, an Herzerkrankungen zu sterben, wenn ihr Gewicht mehrmals um über 5 Prozent schwankt. Menschen mit rasch wechselndem Körpergewicht (Ab- und Zunahme von mindestens 5 kg), so genannte „Weight Cycler“, leiden auch der EPIC-Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung zufolge signifikant häufiger an Bluthochdruck als Menschen, die ihr Gewicht halten oder Fettdepots anlegen, also „einfach“ übergewichtig werden. Ursachen für die rasche Gewichtszunahme nach Diäten Dass…

  • Ernährungsgewohnheiten der Österreicher*innen

    Der REWE-Konzern (REWE Group mit Sitz in Köln: BILLA, MERKUR, Penny, BIPA und ADEG) hat unter 1000 ÖsterreicherInnen eine Umfrage zu ihren Ernährungsgewohnheiten machen lassen, die vom Kurier am 7. August 2010 veröffentlicht wurde. Soziologisch unterschieden werden dabei vier unterschiedliche Esser. Essenstypen Der+die moderne Nachhaltige ….. 26 Prozent Er ist mehrheitlich weiblich, 31 bis 50 Jahre alt und höher gebildet. Er: hat nicht genug Zeit zum Essen, aber dennoch ist ihm Essen wichtig, ernährt sich gesund, achtet auf Kalorien, bevorzugt biologische Lebensmittel, bevorzugt österreichische Produkte, achtet auf Qualität und Nachhaltigkeit und probiert gern neue Gerichte aus. Der*die Traditionelle ….. 23 Prozent Er ist mehrheitlich weiblich, über 50 Jahre alt und…

  • Ernährung der Österreicher*innen

    Den Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (www.dge.de) zufolge essen wir Österreicher durchschnittlich zu viel Fleisch (12% anstatt 5%) und zu wenig Gemüse (3% statt 7%) und Getreide (35% statt 44%). Eine diesen Vorschlägen folgende Ernährung würde sowohl die Krebsraten reduzieren als auch Herz-Kreislauferkrankungen vorbeugen. Darüber hinaus aber, wie Matthias Zessner vom Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft der Technischen Universität (TU) Wien in einer Studie – gemeinsam mit der Österreichischen Vereinigung für Agrarwissenschaftliche Forschung (ÖVAF), dem Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Wien und dem Energieinstitut der Universität Linz – berechnet hat, auch den Flächenbedarf für die Ernährung deutlich senken. Kalorienaufnahme nach Art der Nahrungsmittel in Prozent: derzeit: empfohlen von…

  • Anleitung zum Vielfrass

    Jeder, so Reto U. Schneider (NZZ Folio 12/02), hat das Talent zum Vielfraß und kann seine Fähigkeit zur Völlerei trainieren. Zwei Wege bieten sich dabei an. Zum einen kann man die Signale stimulieren, die das Essen fördern, und zum anderen kann man jene Signale hemmen, die das Essen stoppen. Am besten allerdings ist es, beide Wege zu verfolgen, also möglichst hungrig beginnen und möglichst langsam satt werden. Fasten, aber nicht zu lange Lang genug fasten ist ein sicheres Mittel, um den Hunger zu stimulieren. Aufpassen muss man allerdings dabei, weil ein Organismus, der keine Nahrung aufnimmt, nach einer gewissen Zeit seinen Stoffwechsel auf Fettverbrennung umstellt. In dieser Phase nimmt das…