Demenz und Shiatsu (Burgi Karner)

Demenz – ein Thema das uns alle angeht. Sei es als Betroffene, als Angehörige und als Gesellschaft.

An Demenz zu erkranken steigt mit zunehmendem Alter und ist aufgrund demografischer Entwicklungen zu einem gesellschaftlichen und gesundheitspolitischen Thema avanciert.

Laut „Österreichischen Demenzbericht 2014“ leben nach aktuellen Schätzungen 115.000 bis 130.000 Menschen mit irgendeiner Form der Demenz in Österreich. Weltweit sind es zurzeit über 44 Millionen. Aufgrund des kontinuierlichen Altersanstieg ist die Tendenz steigend (https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Nicht-uebertragbare-Krankheiten/Demenz/%C3%96sterreichischer-Demenzbericht.html).

Warum ich dieses Thema zu meiner Abschlussarbeit wähle, ist meine besondere Liebe zu alten Menschen und ihr Wohlergehen. Ich arbeitete vierzig Jahre im Pflegeberuf, davon die vergangenen achtzehn Jahre in einem Pflegeheim, wo die Betreuung von Menschen mit dementiellen Erkrankungen und deren Folgen, nach meiner Einschätzung, deutlich zunahm. Verwirrt sein, Aggression, sich unverstanden fühlen, Unruhe usw. sind einige Symptome, die in der Begleitung von Menschen mit Demenz zum Alltag gehören. Nach meinen Beobachtungen konnten diese Symptome mit Zuwendung, Zeit nehmen und Berührungen überwiegend auch ohne sedierende Medikamente gelindert werden.

Die Ursache der Demenz ist in der westlichen Schulmedizin bisher unbekannt und sie ist nicht heilbar trotz Forschungen auf hohem Niveau. Es wird vielmehr auf die Pharmaindustrie gesetzt und diese genießt ein hohes Ansehen. Forschungen und Weiterentwicklung sind ja wichtig, doch mein Eindruck ist, dass der Mensch nicht in seiner Einzigartigkeit mit all seinen körperlichen, seelischen und geistigen Fähigkeiten gesehen wird. Vielmehr ist der Behandlungsansatz in der Schulmedizin analytisch und reduktionistisch. Sie zerlegt den Menschen in immer kleinere Teile, wie zum Beispiel Zellen, Gene usw. Die Therapien sind demnach in ihrem Ansatz meist symptombezogen. Es werden Medikamente für die Durchblutung des Gehirns, Dämpfung der Depressionen und Unruhe etc. verabreicht. Der Mensch als „Ganzes“ wird nicht wahrgenommen.

Anders in der chinesischen Medizin. Diese Denkweise durfte ich in der Zeit meiner Shiatsu Ausbildung lernen. Da wird der Mensch als „großes Ganzes“ gesehen und ebenso die Therapieansätze.

Die chinesische Medizin (TCM) erfasst den Menschen eingebettet in größere Zusammenhänge. Körper, Geist und Seele werden als Einheit betrachtet.

Krankheiten entstehen, wenn Körper, Geist und Seele über längere Zeit aus dem Gleichgewicht sind. In der TCM können mit subtiler Diagnostik schon kleine Abweichungen festgestellt werden, lange bevor es zu schwereren Störungen und Krankheiten kommt.

In meiner Abschlussarbeit möchte ich die Demenz aus der Sicht der westlichen Medizin versus die Sicht der traditionellen chinesischen Medizin betrachten und welche Möglichkeiten der Therapien und Prävention es gibt … weiterlesen