• Muskelfasertypen

    Muskeln bestehen aus unterschiedlichen Fasertypen, die unterschiedliche Eigenschaften in der Art ihres Stoffwechsels, ihrer Kapillarisierung und ihrer Kontraktionsgeschwindigkeit aufweisen. Unterschieden werden die Muskelfasern nach ihren Erregungscharakteristika: Typ-I-Fasern (SO: slow oxidativ glycolytic fibers; langsame oxidative Fasern), Typ-II-Fasern (FOG: fast oxydativ glycolytic fibers; schnelle oxidative Fasern) und Typ-IIIa/c-Fasern (FG: fast glycolytic fibers; schnelle glykolytische Fasern); nach ihrer Kontraktionseigenschaft: ST-Fasern (slow twitch fibers; langsam zuckende Fasern), FT-Fasern (fast twitch fibers; schnell zuckende Fasern) und Intermediärtyp (entspricht FGO); nach ihrer Farbe: rote Muskeln (entsprechen SO) und weiße Muskeln (entsprechen FG). Man geht davon aus, dass der Anteil an den verschiedenen Muskelfasertypen weitestgehend genetisch vorgegeben ist und sich bei den meiisten Menschen die Waage hält.[1]Bei…

  • Muskelkater

    Als Muskelkater (DOMS: Delayes Onset of Muscle Soreness; das Wort “Muskelkater” ist eine Verballhornung von Katarrh) bezeichnet man einen Schmerz, der nach körperlicher, vielfach sportlicher Anstrengung auftritt, besonders bei hohen Belastungen oder untrainierten Muskeln. Meist macht sich der Muskelkater erst 12 bis 24 Stunden nach dem Betätigung bemerkbar: Die Muskeln schwellen an, werden steif, hart, kraftlos[1]Die Kraftlosigkeit geht dabei eindeutig über eine schmerzbedingte Schonung hinaus und bleibt (zumindest teilweise) auch noch nach dem Abklingen der Schmerzsymptomatik erhalten. und druckempfindlich. Die Schmerzen haben im Allgemeinen ihren Höhepunkt ein bis drei Tage nach der ursächlichen Betätigung und dauern etwa eine Woche an. Generell führt Ausdauertraining zu weniger Muskelschäden als Krafttraining (und hier sind es…

  • Stoffwechsel und Energiegewinnung des Muskels

    Für den Energienachschub der Muskulatur sind die Blutgefäße zuständig, die Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße anliefern. Die vom Blut gelieferten Nährstoffe enthalten nun zwar Energie, diese ist aber chemisch gebunden und steht den Muskelzellen nicht direkt zur Verfügung.[1]Die Eiweiße werden nur im Notfall, d.h. bei Hunger oder extremer körperlicher Belastung, zur Energiegewinnung herangezogen, weil sich der Körper in diesem Fall gleichsam selbst verzehrt. Von ganz … weiterlesen Kohlenhydrate sind als Glykogen (Speicherform der Glukose) in der Muskulatur und zu einem kleinen Teil auch in der Leber gespeichert. In den Muskelzellen können, in Abhängigkeit vom Trainingszustand und der Ernährungs bis zu 500 Gramm Glykogen eingelagert werden, was ca. 2000 kcal entspricht und intensive Ausdauerbelastungen…

  • Sauberkeit, Hygiene und Krankheitsrisiken

    „Wahre Sauberkeit“, so Giulia Enders, die Autorin von „Darm mit Charme“ (2014), im Gespräch mit ZEIT Doctor (Nr. 3, September 2017), „bedeutet mehr als nur die Abwesenheit von Schmutz“, vielmehr auch die Anwesenheit von „guten“ Bakterien, die dafür sorgen, dass sich die gefährlichen „Kollegen“ nicht ausbreiten können, sie sogar abtöten. Während vor hundert Jahren unser (westliches) Verständnis unter Sauberkeit vor allem die Abwesenheit von grobem Schmutz verstand, wurde der Begriff, so Enders, zunehmend psychologischer („sich sauber zu halten“). Heute ist das Thema stark angstbesetzt, man hat Angst sich eine gefährliche Mikrobe einzufangen, wenn man sich nicht ausreichend säubert. Am Beispiel Händewaschen: Das macht Sinn insbesondere wenn man unterwegs war oder…

  • Hände waschen schützt vor Infektionen

    Gerade im Herbst und Winter tummeln sich im öffentlichen Bereich Viren, Bakterien und Keime in hoher Zahl. Regelmäßige Handhygiene kann das Risiko der Übertragung von Krankheiten minimieren. Gerade Kindern sollte man deshalb regelmäßige Handhygiene von klein auf beibringen (insbesondere nach dem Toilettenbesuch und vor dem Essen), dabei aber Extreme vermeiden, da übertriebene Desinfektionsmaßnahmen Allergien fördern. Wer hingegen mit Wasser und ein wenig Seife vorgeht, riskiert im schlimmsten Fall nur (milde) Hautreizungen. Bei Pandemie (z.B. einer Grippewelle), Schwangerschaft oder Vorerkrankungen wie Herzproblemen oder Asthma werden eindeutig die Vorteile gewissenhafter Handhygiene betont. Gleichwohl kann mit dem Hände waschen nicht verhindern, dass man mit Krankheitserregern in Berührung kommt. So finden sich auf einer…

  • Massage bei Krebs. Unterstützung oder Kontraindikation?

    Lange Zeit war man der Meinung, Massage könnte onkologischen Patienten (Menschen, die an Krebs erkrankt sind) schaden und in so manchen Unterlagen taucht die Krebserkrankung auch heute noch als Kontraindikation für Massage auf. Ähnlich die Situation auch bei Shiatsu: Lange Zeit wurde von Vielen die Meinung vertreten, dass Shiatsu bei Krebs nicht angebracht sei, im Gegenteil die Krankheit „befördere“. Das hat sich aber zunehmend mit dem (schulmedizinischen) Verständnis von Krebs als systemische Erkrankung geändert. Und so werden heute – fachgerecht – angewendete Shiatsu-Behandlungen von den meisten Shiatsu-PraktikerInnen und -Lehrenden als Unterstützung für onkologisch erkrankte Menschen angesehen und erfahren. In der Februar-Ausgabe der fkm-wien, dem Mitgliedermagazin der Landesinnung für Fußpflege, Kosmetik…

  • Warnhinweise für ein erhöhtes Risiko, chronischen Rückenschmerz zu entwickeln

    Haben sich Rückenschmerzen trotz Behandlung auch nach drei Monaten nicht gelegt, spricht man in der Medizin von chronischem Rückenschmerz. Die Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen sind weitreichend, denn sie leiden nicht nur körperlich, sondern auch unter psychischen und sozialen Folgen. Einschränkungen im täglichen Leben – vom Einkaufen oder der Freizeitgestaltung bis hin zur Arbeitsfähigkeit – können damit verbunden sein. So genannte “Flags” (Flaggen) dienen daher als Warnhinweise für ein erhöhtes Risiko, chronischen Rückenschmerz zu entwickeln. Experten unterscheiden dabei je nach Dimension vier Farben: “Yellow Flags” (gelbe Flaggen) bezeichnen bestimmte Denkmuster, die mit geringeren Heilungschancen einhergehen, wie: Neigung zum “Katastrophisieren” und Sorge um die eigene Gesundheit negative Erwartungen über Ausmaß…

  • Psychische Aspekte von Rückenschmerzen

    Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem. In Deutschland, so berichtet die Zeitschrift “Gehirn & Geist” Anfang 2010, und ähnliche Daten lassen sich auch für Österreich erwarten, hat jeder dritte Deutsche einmal im Jahr Probleme mit dem Rücken. Damit sind Rückenbeschwerden häufiger als Kopf- und Gelenksschmerzen, wobei sich aber nur bei rund 20 Prozent aller Rückenschmerzen eindeutige körperliche Ursachen (z.B. Entzündungen oder andere identifizierbare Schmerzquellen an Nervenwurzeln oder Muskeln) feststellen lassen. Und selbst wenn Röntgenbilder der Wirbelsäule oder ähnliche bildgebende Verfahren wie Computeromografie (CT) körperliche Auffäliigkeiten zeigen, lassen sich Rückenschmerzen selten damit erklären. Haben sich die Beschwerden trotz Behandlung nach drei Monaten nicht gelegt, so spricht man von chronischem Rückenschmerz. Die…

  • Wie Frauen das Klimakterium erleben. Drei Frauentypen nach Beate Schultz-Zehden

    „Menopause ist keine Krankheit, sondern ein Teil des normalen Alterungsprozesses, der per se keiner therapeutischen Intervention bedarf“ (Weltgesundheitsorganisation WHO, 1981). Obwohl die Wechseljahre fast immer in einem Atemzug mit allerlei Wehwehchen bis hin zu schweren Depressionen genannt werden und wie ein Damoklesschwert über den Frauen zu hängen scheinen, erleben sie doch erstaunlich viele als problemlos und damit auch beschwerdelos (vgl. „Soziokulturelle Faktoren wirken auf Wechselbeschwerden“). Eine Studie von Matthias David et al. (2007) brachte auf die Frage „Wechseljahre – was heißt das für mich?“ nachfolgende Ergebnisse (Prozentsatz der Ja-Antworten bei 418 befragten 45- bis 60-jährigen deutschen Frauen): Endlich keine Blutung mehr                                      71,1 % Größere Gelassenheit im Alltag                   …

  • Soziokulturelle Faktoren wirken auf Wechselbeschwerden

    Matthias David, Oberarzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Charité Berlin, untersuchte 940 in Deutschland lebende Frauen aus unterschiedlichen Kulturkreisen (Deutschland, Türkei, China, Japan und Korea) in Hinblick auf Wechselbeschwerden. Dabei zeigte sich generell, dass die meisten befragten Frauen die Wechseljahre als eine natürliche Lebensphase betrachten. Ihr Wissens- und Informationsstand über die Menopause, ebenso wie ihre Einstellung zu Hormontherapien aber zeigte sehr unterschiedlich und hing stark vom Bildungsgrad ab. Einer der Forschungsschwerpunkte war der Einfluss von Soja-Produkten (Phyto-Östrogene) auf das Auftreten bzw. die Schwere der Beschwerden. Asiatische Frauen, so wird vermutet, haben auf Grund ihres Soja-Konsums keine Wechselbeschwerden. Das aber ist, Matthias David zufolge, nicht der Fall. Es zeigen sich…